Visuelle Wahrnehmung und elektrophysiologische Veränderungen der Sehfunktionen bei Drogenabusus

M.Fahle, E. Zrenner

 

In der Projektanlaufphase wurden Untersuchungen zum Einfluß von Alkohol auf die visuelle Wahrnehmung an freiwilligen Versuchspersonen durchgeführt. Es resultierte daraus, daß sich die Wahrnehmungsschwellen für rein sensorische Aufgaben wie das Auflösungsvermögen und die Noniussehschärfe wenig veränderten und nichtmehr fahrtaugliche Versuchspersonen Unterscheidungs-schwellen mit Werten weit unterhalb des fovealen Photorezeptoren-Durchmessers erzielen konnten. Schwellenwerte für das querdisparate Tiefensehen (stereoskopisches Sehen) stiegen hingegen deutlich an. Dieser Schwellenanstieg war häufig mit dem subjektiv erlebten Auftreten von Doppelbildern verbunden, welche auf eine Störung der binokularen Fusion bzw. der binokularen Augenmotorik rückführbar ist. Deshalb soll der Einfluß von Drogen auf die visuelle Wahrnehmung und die Augenmotorik mittels eines Augenstellungs-Messgeräts vorgenommen werden. Zusätzlich werden die rein sensorischen Schwellen für unterschiedliche Wahrnehmungleistungen wie Sehschäfte, Noniusauflösung und stereoskopisches Tiefensehen unter akutem Alkoholeinfluß gemessen werden.